„Herrlichkeit! Herrlichkeit! Herrlichkeit! Herrlichkeit! Besonderheit!“
Autor:in sein, ohne selbst zu tippen – wie geht das? Kann Literatur auch entstehen, indem sie diktiert, gemurmelt, gesungen oder gestikuliert wird? Löst man so vielleicht gar das Dilemma, das Lessing in der ersten Szene von Emilia Galotti beschreibt: „Auf dem langen Wege, aus dem Auge durch den Arm in den Pinsel, wieviel geht da verloren!“
Fünf Schauspieler:innen des inklusiven RambaZamba Theaters (RZt) – Moritz Höhne, Franziska Kleinert, Anil Merickan, Zora Schemm und Nele Winkler – treten im RZt-Atelier erstmals als Autor:innen in Erscheinung. Die unmittelbare und unverwechselbare Sprache der RZt-Spieler:innen auf der Bühne, die oft spontan, direkt und sehr eigen ist, wurde eine Spielzeit lang zum Ausgangspunkt einer gemeinsamen Suche nach Stimmen abseits der Norm: voll fixer Gedanken, die sich aus dem Moment heraus in Sprache verwandeln, voll poetischer Miniaturen und verspielter Beobachtungen, die ein Gesprächsangebot machen, dem nicht widerstehen kann, wer sich darauf einlässt. In diesem Atelier wurde wie in den anderen Ateliers auch geschrieben, gefragt, gezweifelt, experimentiert und inklusive Autor:innenschaft als offener gemeinschaftlicher Prozess gewagt. Entstanden ist dabei ein Kaleidoskop aus Märchen, Bildern, Gedichten, To-do-Listen und Reflexionen über den Aal, die Seele, die Boing 737 und noch viel mehr.